Wie viele Handball-Regeln gibt es?
Es gibt diverse Handball-Regeln, die sich nur schwer beziffern lassen. Im offiziellen Regelwerk sind insgesamt 18 Regeln aufgelistet.
Dies liegt daran, dass oft keine eindeutige Regel greift. Häufig gehen die Regeln ineinander über. Beispielsweise: „Tritt Fall A ein, greift Regel C. Aber tritt Fall B ein, greift eine andere Regel.“
Wir möchten in diesem Artikel daher auf die wichtigsten Handballregeln eingehen.
Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, damit das Handballspiel stattfinden kann?
Um überhaupt Handball spielen zu können, werden vor allem vier Dinge benötigt:
- Ein Spielfeld
- Zwei Mannschaften, die gegeneinander spielen
- Der Ball
- Der Schiedsrichter
Das Spielfeld
Ähnlich wie bei einem Fußballfeld gibt es auch auf dem Handballfeld zahlreiche Linien. Die Gesamtgröße des Spielfeldes beträgt 40 x 20 m, wobei die Spielhälfte einer jeden Mannschaft 20 x 20 Meter groß ist.
Um das Feld herum ziehen sich die sogenannten „Auslinien“. Die Auslinie hinter dem Tor wird als „Torauslinie“ und die Auslinie an den Seiten wird als „Seitenauslinie“ bezeichnet. Die Spielfeldhälften werden durch die Mittellinie getrennt, an der sich die jeweilige Mannschaft zum Anpfiff aufstellen muss.
Das Tor ist deutlich kleiner als beim Fußball. Direkt davor befindet sich in einem Radius von 6 Metern ein Halbkreis, der sogenannte „Torwartraum“. Dies bedeutet, dass kein anderer Spieler diesen Raum betreten darf, da dies ansonsten im Rahmen der Handball-Regeln geahndet wird.
Gerade vor dem Tor in exakt 7 Metern Entfernung befindet sich die „7-Meter-Linie“, die für Freiwürfe verwendet wird. Eine weitere Freiwurflinie befindet sich in einem Abstand von 9 Metern vom Tor. Sie ist gestrichelt und bildet einen Halbkreis.
Die Mannschaften
Um gegeneinander antreten zu können, werden zwei Mannschaften mit jeweils 7 Feldspielern eingesetzt. Einer der Spieler ist der Torwart. Außerdem können pro Mannschaft bis zu 7 Auswechselspieler am Spielfeldrand auf ihren Einsatz warten.
Die Spieler können jederzeit eingewechselt werden, müssen sich dafür jedoch an der am Spielfeldrand befindlichen Auswechsellinie aufstellen.
Der Ball
Es gibt im Handball verschiedene Bälle. Diese können unterschiedlich groß sein. Welche Ballgröße für das jeweilige Spiel verwendet wird, hängt von den folgenden Faktoren ab:
- Geschlecht
Frauen spielen mit einem kleineren Ball als Männer, da Frauen in der Regel kleinere Hände haben und den Ball ansonsten schlecht greifen könnten. - Alter
Auch Kinder und Jugendliche haben kleinere Hände als Männer, sodass auch für diese ein kleinerer Ball verwendet wird.
Der Ball ist zwar klein, aber vergleichsweise schwer. Dies hat den Grund, dass er hierdurch besser geworfen werden kann.
Traditionelle Handbälle werden aus Leder hergestellt, während für die Produktion moderner Modelle oft Kunststoff eingesetzt wird.
Der Schiedsrichter
Jedes offizielle Handballspiel benötigt zwei Schiedsrichter. Ein Schiedsrichter, der sogenannte „Torschiedsrichter“, überwacht ausschließlich das Geschehen im Bereich des Tores und entscheidet beispielsweise, ob das Tor gewertet wird oder nicht.
Der „Feldschiedsrichter“ wiederum hat das Geschehen auf dem Rest des Spielfeldes im Blick, damit auch dort das Regelwerk eingehalten wird.
Die Spiele in den unteren Ligen und im Jugendbereich werden oftmals nur von einem Schiedsrichter geleitet. Dies wird in den Durchführungsbestimmungen der jeweiligen Verbände definiert.
Wie lange dauert ein Handballspiel?
Das Handballspiel besteht aus zwei Halbzeiten. Jede Halbzeit dauert 30 Minuten, sodass die reguläre Spieldauer bei insgesamt 60 Minuten liegt. (Einen Ausnahme hiervon machen Spiele im Kinder- und Jugendbereich, bei denen teilweise kürzere Spielzeiten festgelegt werden.) Zwischen den Halbzeiten gibt es eine kurze Erholungspause von 10 Minuten.
Was passiert, wenn das Spiel während der regulären Spielzeit unentschieden ausgeht?
Ganz klassisch werden dann die Punkte geteilt – jede Mannschaft erhält einen Punkt. Bei Pokalspielen wird in diesem Fall eine Verlängerung von zweimal 5 Minuten eingeräumt.
Ähnlich wie beim Fußball kommt es auch beim Handball zu einem „Stechen“, wenn nach den offiziellen Verlängerungen noch immer kein Sieger feststeht. Es erfolgt das „7-Meter-Werfen“, welches an der 7-Meter-Linie abgehalten wird.
Beim 7-Meter-Schießen treten jeweils 5 Spieler beider Mannschaften gegeneinander an. Sie schießen abwechselnd auf das Tor. Meistens steht nach diesen 10 Schüssen ein Sieger fest. Sollte das nicht der Fall sein, wird das 7-Meter-Werfen solange wiederholt, bis eine der Mannschaften sich einen Torvorsprung erarbeiten konnte.
Das Spielgeschehen
In der Regel entscheidet beispielsweise ein Münzwurf, welche Mannschaft zuerst den sogenannten „Anwurf“ hat. Diese Mannschaft stellt sich mit all ihren Spielern – abgesehen vom Tormann – entlang der Mittellinie auf. Wichtig ist, dass einer der Füße die Mittellinie und der andere Fuß den eigenen Spielraum betritt.
Die gegnerische Mannschaft positioniert sich in der eigenen Spielhälfte und muss während des Anpfiffs mindestens drei Meter Abstand zu den angreifenden Spielern haben.
Sobald der Schiedsrichter pfeift, erfolgt der Anwurf an der Mittellinie und der erste Angriff auf das gegnerische Tor erfolgt.
Die allerwichtigsten Regeln beim Handball:
Dieses Spiel heißt Handball, da der Ball keinesfalls mit dem Bein oder sogar mit dem Fuß berührt werden darf.
Berührungen dürfen hingegen an den folgenden Körperstellen erfolgen:
- An den Händen und Armen
- Am Kopf und am Rumpf
- Am Oberschenkel und am Knie
Mit diesen Körperteilen darf der Spieler den Ball fangen, aber auch stoppen, fausten, schlagen oder stoßen.
Der Ballbesitz
Hat ein Spieler den Ball, muss er diesen Prellen. Er darf ihn also nicht über eine längere Strecke hinweg über das Spielfeld tragen. Geht er weiter als drei Schritte und hält er hierbei dauerhaft den Ball in der Hand, wird dies vom Schiedsrichter geahndet.
Des Weiteren darf der Spieler, der den Ball hat, während seines Angriffs den Ball lediglich einmal in beide Hände nehmen.
Der Gegenspieler darf selbstverständlich versuchen, den Ball in seinen Besitz zu bringen. Allerdings darf er seinem Gegenüber den Ball niemals aus der Hand schlagen. Tut er dies, wird ein Foul gepfiffen.
Der Angriff darf nur erfolgen, indem der Ball mit der offenen Hand weggespielt und dann direkt weiter gedrippelt wird.
Einwurf und Abwurf vom Tor
Während des Spiels wird es immer wieder vorkommen, dass der Ball ins Aus geht. Dies bedeutet, dass er über die Seitenlinie rollt. In diesem Fall wird der sogenannte Einwurf durchgeführt, und zwar von einem Spieler der Mannschaft, die den Ball NICHT vor dem Auswurf zuletzt berührt hat.
Damit der Einwurf als „legal“ gewertet wird, muss der ausführende Spieler einen Fuß auf der Außenlinie abstellen.
Rollt der Ball in das Toraus – also in den Aus-Bereich hinter dem Tor – kommt es zum Torabwurf. Dies gilt allerdings nur, wenn der Ball zuletzt von einem Spieler der gegnerischen Mannschaft oder vom eigenen Tormann berührt wurde.
Der Torabwurf kann innerhalb eines Radius von bis zu 6 Metern vor dem Tor erfolgen.
Der Freiwurf
Zu einem Freiwurf kommt es, wenn ein Spieler der gegnerischen Mannschaft einen Regelverstoß begeht. Dies kann beispielsweise der Fall sein, wenn ein Foul begangen wird (siehe nächsten Abschnitt). Des Weiteren kann ein Regelverstoß sein, dass ein Spieler mit dem Ball in der Hand die Spielfeldlinie übertritt. Hierauf folgt der Einwurf für die gegnerische Mannschaft.
Für den Freiwurf stellt sich der Spieler der „betrogenen“ Mannschaft an exakt die Stelle, an der der Regelverstoß erfolgt ist. Von dort führt er den Freiwurf aus.
Hier gibt es jedoch eine Sonderregel:
Findet der Regelverstoß innerhalb von 9 Metern vom Tor entfernt statt, wird der Freiwurf an der Freiwurflinie durchgeführt.
Was bedeutet „Foul“?
Es gibt verschiedene Faktoren, die zu einem Foul und sogar zu einer Roten Karte führen können. Hierzu gehören beispielsweise:
- Umklammerungen oder Griffe, die den im Ballbesitz befindlichen Spieler an einem Wurf hindern
- Festhalten, Stoßen oder Schubsen des Spielers, der aktuell im Ballbesitz ist
Der Schiedsrichter entscheidet je nach Schwere des Regelverstoßes, wie das Vergehen geahndet wird. Folgende Möglichkeiten gibt es:
- Es wird ein Freiwurf durchgeführt
- Es wird ein 7-Meter-Wurf durchgeführt
- Der angreifende Spieler erhält die Gelbe Karte und das Spiel läuft nach dem Freiwurf/7-Meter-Wurf normal weiter
- Der Spieler bekommt eine weitere Gelbe Karte und muss das Spielfeld für 2 Minuten verlassen. Es wird ein Freiwurf oder ein 7- Meter-Wurf durchgeführt
- Der Spieler bekommt für ein härteres Foul direkt eine 2 Minuten Strafe. Nach dem Freiwurf/7-Meter-Wurf läuft das Spiel weiter, aber die Mannschaft spielt für 2-Minuten in Unterzahl
- Der Spieler bekommt seine dritte 2 Minuten Strafe und gleichzeitig eine Rote Karte, sodass er das Spielfeld bis zum Spielende verlassen muss. Der Freiwurf wird durchgeführt. In diesem Fall spielt die Mannschaft für 2 Minuten nur noch mit 5 Feldspielern und darf anschließend wieder auffüllen.
- Der Foulende bekommt für ein hartes Foul direkt die rote Karte. Die Mannschaft darf nach 2 Minuten wieder auf 6 Spieler aufstocken, der Rotsünder darf allerdings nicht mehr ins Spielgeschehen eingreifen.
Übrigens
Bei der Handball-WM gibt es auch noch eine Blaue Karte. Diese wird eingesetzt, wenn ein Spieler, ein Auswechselspieler oder ein anderes Mitglied des Teams einen derart gravierenden Verstoß begangen hat, dass anschließend ein Disziplinarverfahren eingeleitet wird.
Der 7-Meter-Wurf für einen verhinderten Torschuss
Der 7-Meter-Wurf – also der Freiwurf von der 7-Meter-Linie aus – wird durchgeführt, wenn ein angreifender Spieler durch ein Foul an einem Torschuss gehindert wurde.
Der ausführende Spieler stellt sich an der 7-Meter-Linie auf und wartet auf den Anpfiff des Schiedsrichters. Erst mit diesem Pfiff darf er den Wurf ausführen. Wichtig ist, dass der Spieler die Linie nicht übertritt. Auch drauftreten darf er nicht.
Wann darf der Trainer einen Spieler auswechseln?
Während des gesamten Spiels darf der Trainer frei entscheiden, sobald Spieler ausgewechselt werden sollen. Wichtig ist, dass der Wechsel ausschließlich an der Auswechsellinie erfolgt, da ansonsten ein Wechselfehler vorliegt, welcher entsprechend bestraft wird.
Außerdem ist es möglich, einen Spieler, der zuvor aus dem Spiel herausgenommen wurde, jederzeit wieder einzuwechseln, damit er weiterspielen kann.
Welche sind die besten Handball-Techniken?
Beim Handball werden grundsätzlich verschiedene Wurftechniken angewendet, auf die wir nachfolgend näher eingehen möchten.
- Der Schlagwurf
Der Schlagwurf wird ausgeführt, indem der Spieler mit beiden Füßen auf dem Boden steht und hierdurch mehr Armkraft entwickeln kann. Wichtig ist, dass die Füße etwas versetzt stehen, der entgegengesetzte Fuß zur Wurfhand steht weiter vorn, damit er den Schlag später abfedern kann. - Der Sprungwurf
Beim Sprungwurf springt der Spieler in die Höhe und wirft gleichzeitig den Ball. Ziel ist es, im selben Moment nach vorne zu springen. Diese Wurfart ist jedoch in der Regel nicht für Anfänger geeignet, da sie eine hervorragende Koordination voraussetzt. - Der Fallwurf
Beim Fallwurf springt der Spieler ebenfalls nach oben, allerdings nicht so weit wie beim Sprungwurf. Der Fallwurf orientiert sich eher nach vorn. Nachdem der Spieler während des Sprunges den Ball geworfen hat, lässt er sich nach vorne auf den Boden fallen.
Diese Technik muss besonders lange und vor allem unter größter Sicherheit trainiert werden, da das Sicherheitsrisiko recht hoch ist. Zu üben ist vor allem das Aufkommen auf dem Boden, damit sich der Spieler hierbei keine Verletzungen zuzieht. - Der Laufwurf
Laufwurf bedeutet, dass der Spieler den Ball während des Laufes abwirft.
Welche Regeln gelten bei der Handball-WM?
Bei der Handball-WM orientieren sich die Schiedsrichter an den offiziellen Regeln der Internationalen Handballföderation (IFH).
Passende Medaillen und Pokale bei Pokalprofi
Sie möchten in Ihrem Verein ein Handball-Turnier veranstalten und suchen noch passende Pokale oder Medaillen dafür? Dann sind Sie im Onlineshop von Pokalprofi genau richtig.
Wir bieten Ihnen eine große Auswahl an Medaillen und Pokale für jede Sportart. Egal ob Trophäen aus Glas, diverse Sportfiguren oder verschiedene Ehrenpreise.
Bei uns finden Sie, wonach Sie suchen. Zudem können Sie jeder Trophäe kostenlos eine eigene Gravur hinzufügen und bei den Medaillen zwischen einer Kordel und einem Band wählen.
Haben Sie sonst noch weitere Fragen zu unseren Produkten, dann können Sie uns gerne anrufen oder uns per E-Mail kontaktieren.
